Es ist ganze drei Jahre her, als Google erstmals „Project Tango“ vorstellte. Dahinter verbirgt sich ein Projekt zum Bau von mobiler Hardware, die mit zahlreichen Kameras und Sensoren ausgestattet ist, um die Umgebung zu kartografieren. Wozu das Ganze gut sein soll, erklären wir unten im Artikel. Das erste Gerät mit diesem Feature wird das Lenovo Phab 2 Pro sein, das diesen November zum Preis von 499 Dollar erscheinen soll. Ist Project Tango nun ein praktikables Feature oder nur nette Spielerei?
Augmented Reality und Virtuelle Realtität haben in den vergangenen Jahren ordentlich Fuß gefasst und die Grenzen zwischen digitaler Welt und realer Umgebung zusehends verschwommen. Nun, es dürfte wohl noch viele Jahre dauern, bis wir uns einen Helm über den Kopf ziehen und in fremde Welten eintauchen. AR und VR, wie wir sie heute erleben, bilden aber die ersten Schritte in eine Zukunft, die das Smartphone (oder was darauf folgt) noch mehr als heute in den Mittelpunkt unseres Lebens rückt. Und Lenovo könnte mit seinem neuen Phablet dieser Entwicklung großen Anstoß geben. Vorausgesetzt das Phablet kommt bei den Kunden an.
Das Lenovo Phab 2 Pro soll nach mehrmaliger Verschiebung des Releasetermins nun im November erscheinen. Es wäre das erste Mobilgerät, das mit Project Tango ausgestattet ist. Mit Tango ausgerüstete Geräte können dank zahlreicher Kameras und Sensoren die Umgebung kartografieren und exakt abbilden. Wozu das Ganze? Die Anwendungsbereiche sind breit gefächert und umfassen Indoor-Navigation beispielsweise in Supermärkten oder Museen. Mit dem Phab 2 Pro (und künftigen Tango-fähigen Geräten) ließe sich auch das eigene Zimmer ausmessen, falls man vor einem Möbelkauf steht. Und was Gaming angeht, könnten reale Umgebungen in als Spielwiese dienen. Ob man all diese Vorzüge schon beim Release des Lenovo Phablets nutzen kann, wird sich noch zeigen müssen.
Nun zum Phab 2 Pro selbst: das Phablet besitzt ein enorm großes 6,4 Zoll Display mit einer QHD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel) und wird von einem speziell für Tango angepassten Snapdragon 652 Octacore-Prozessor angetrieben. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 4 GB RAM, während sich der Akku auf 4.000 mAh bemisst. Auf der Rückseite findet man einen Fingerabdrucksensor vor, der gleich unter der 16 Megapixel feinen Kamera untergebracht ist. Über der Hauptkamera findet man dann die für Tango gefertigte Hardware, bestehend aus zwei weiteren Kameras. Die Ausstattung selbst ist also nicht auf High-end getrimmt, es geht hier vielmehr um das reibungslose Funktionieren der Tango-Kameras und Tango-Sensoren.
Das Lenovo Phab 2 Pro erscheint im November zum Preis von 499 Dollar. Ein Verkaufsschlager wird es wohl nicht, dafür ist der Öffentlichkeit der Nutzen mobiler Kartografierung nicht schmackhaft oder überhaupt bekannt gemacht worden. Doch Spiele wie Pokemon Go haben dem auch weniger technikversierten Publikum gezeigt, was Augmented Reality eigentlich ist. Und da diese Entwicklung weitergeht, ist Lenovo vielleicht gut dran schon so früh ein solches Gerät gebaut zu haben.
Bild: 9to5google.com
